Marialinden hat den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen. Bei der großen Abschlussveranstaltung am Freitagabend im Kreishaus wurde die Overather Ortschaft durch Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke und Marianne Brochhaus, Direktorin der Kreissparkasse Köln, ausgezeichnet. Damit geht Marialinden für den Rheinisch-Bergischen Kreis auch in den Landeswettbewerb, der im nächsten Jahr stattfindet. Das Siegerdorf und die weiteren Teilnehmer aus Leichlingen-Leysiefen und Bergisch Gladbach-Rommerscheid, die jeweils den 2. Platz belegten, sowie Bergisch Gladbach-Herrenstrunden, Odenthal-Altenberg, Rösrath-Stöcken und Rösrath-Volberger Berg als Drittplatzierte stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass der ländliche Raum in unserer Region viel Potenzial und Zukunft hat. Sieger sind alle Ortschaften mitsamt ihrer Dorfgemeinschaften, die am Wettbewerb teilgenommen haben.

Ziel des Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist es, Perspektiven für den ländlichen Raum zu schaffen und das Leben abseits der Ballungsgebiete weiter attraktiv zu gestalten. Durch die Teilnahme wird dazu beigetragen, in den Ortschaften Projekte und Entwicklungen ins Leben zu rufen oder vorhandene Strukturen weiterzuentwickeln. „Mit Ihrem beachtlichen Engagement tragen Sie dazu bei“, erklärte Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke, „dass das Leben auf dem Land und im Dorf eine Zukunft hat.“ Dieser Einsatz wird nicht zuletzt durch den Dorfwettbewerb unterstützt. Denn gemeinsam kann man etwas auf die Beine stellen, Ideen entwickeln und diese zum Wohle aller umzusetzen. Das Engagement vor Ort lobte auch Marianne Brochhaus, Direktorin bei der Kreissparkasse Köln, die die Preisgelder für die Dorfgemeinschaften stiftete. Zudem erhielten die Dorfgemeinschaften von verschiedenen Stiftern noch Sonderpreise. „Wenn man miteinander spricht, dann passiert auch etwas“, verdeutlichte der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe, der gleichzeitig Vorsitzender der Bewertungskommission ist, dass der Dorfwettbewerb auch die Kommunikation fördert. Auf eine noch größere Beteiligung bei der nächsten Auflage im Jahr 2020 hoffte derweil Kreisdirektor Dr. Erik Werdel, der reichlich Potenzial und viel Qualität in den zahlreichen Ortschaften des Kreises sieht.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es dann noch einen ganz besonderen Höhepunkt. Dr. Hermann-Josef Tebroke, der am Freitagnachmittag seinen letzten Termin als Landrat wahrnahm, wurde durch den vielstimmigen Chor überrascht. Markus Wisskirchen sang mit Unterstützung des Musikvereins Einigkeit Olpe, den Kreis-Bläsern und den anwesenden Gästen ein Abschiedslied für den in den Bundestag wechselnden Landrat.

Wettbewerb wirkt nachhaltig

Allein schon die Beteiligung am Wettbewerb ist ein Gewinn für alle Dorfgemeinschaften. Es werden Projekte angestoßen und damit neue Perspektiven für das eigene Lebensumfeld geschaffen. Projekte, die im Rahmen des Wettbewerbs aus der Taufe gehoben oder dafür noch intensiver vorangetrieben werden, wirken weit über die Veranstaltung hinaus und sind daher nachhaltig. Es entstehen beispielhafte Lösungsansätze für Entwicklungen, die vielen Menschen zu Gute kommen. Dies trägt dazu bei, dass der ländliche Raum für seine Bewohner auch in Zukunft attraktiv bleibt.

Ortschaften bis 3.000 Einwohner können mitmachen

Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ werden besonderes Engagement und außergewöhnliche Beiträge zur zukunftsfähigen Entwicklung der Dörfer herausgestellt. Der Dorfwettbewerb lebt vom gemeinsamen Handeln und vom Erfolg der gesamten Dorfgemeinschaft. Orte mit dörflichem Charakter werden angesprochen, ihren eigenen Lebensraum eigenverantwortlich mitzugestalten und damit auf Dauer eine hohe Lebensqualität zu sichern. Durch den Austausch mit den anderen Dörfern, die am Wettbewerb teilnehmen, ergeben sich neue Impulse, die für eigene Vorhaben genutzt werden können. Teilnahmeberechtigt sind alle räumlich geschlossenen Orte mit überwiegend dörflichem Charakter bis zu 3.000 Einwohnern. Bei der Bewertung werden auch die unterschiedlichen Voraussetzungen der Dörfer berücksichtigt. Die Maßnahmen werden in fünf verschiedenen Bewertungsbereichen beurteilt: Konzeption und deren Umsetzung, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, soziales und kulturelles Leben, Baugestaltung und Entwicklung, Grüngestaltung und das Bild des Dorfes in der Landschaft.

Bereisungen

Die Bereisungen fanden am 4. und 6. September statt. Die Mitglieder der Bewertungskommission kamen in diesem Jahr unter anderem von der Naturarena Bergisches Land, dem Landschaftsverband Rheinland, der Kreisbauernschaft, der Landwirtschaftskammer, dem Naturpark Bergisches Land, dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. und der aus der Politik. Weitere Informationen zum Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gibt es auf der Homepage des Rheinisch-Bergischen Kreises, www.rbk direkt.de, unter dem Stichwort „Dorfwettbewerb“.

Platzierung „Unser Dorf hat Zukunft“ 2017 im Überblick

Platz 1: Marialinden (Overath), Preisgeld: 1.500 Euro

Bürgerkomitee Marialinden
Die Bewertungskommission verleiht Marialinden den 1. Platz, weil dieser Ort durch eine herausragende Entwicklung in allen Bereichen beeindruckte. Das schöne „Dorf auf dem Berge“ mit den von weitem sichtbaren Doppeltürmen der Kirche St. Mariä Heimsuchung – ist als Wallfahrtsort ein Ort mit langer Geschichte. Die Bürgerinnen und Bürger von Marialinden haben mit ihrer Geschichte und Tradition den Weg in die Zukunft gefunden und gestalten diese aktiv durch ehrenamtliches Engagement. Die Bewohner des Ortes engagieren sich durch ein aktives soziales und kulturelles

Dorfleben, das Miteinander von Jung und Alt, Alt- und Neubürgern. Beispiele sind der jährliche Weihnachtsmarkt, das Sommerfest „Kutt nom Dom“, Konzerte, die Kulturreihe und die zahlreichen Vereine. Als weitere umgesetzte Projekte sind Wanderwege und eine energetische Beleuchtung der Kirchtürme hervorzuheben. Mit den Zukunftsprojekten Ausbau der Kulturreihe, Anlegen von Wildblumenwiesen, Bouleplatz am Kirchplatz, Bücherschrank, Einrichtung eines zweiten Bushäuschens, Mitfahrerbänke sowie der Unterstützung des Sportvereins beim Bau eines Spielplatzes sind weitere zukunftsweisende Ideen genannt. Mit diesen Projekten verfolgt Marialinden weiter das Konzept, Begegnungsmöglichkeiten aller Art im Dorf zu schaffen.

Sonderpreis für vorbildliche Bemühungen zur Einbindung des heimischen
Handwerks bei der Umsetzung der Projekte

Stifter: Kreishandwerkerschaft Bergisches Land / Frau Rehse, Leiterin Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
Gewinner: Marialinden / Bürgerkomitee Marialinden
Begründung: Vorbildliche Bemühungen zur Einbindung des heimischen Handwerks bei der Umsetzung der Projekte
Preisgeld: 250 €

Ein ausgesprochenes Ziel des Bürgerkomitees ist es, die Eigeninitiative im Ort zu initiieren, diese zu bündeln und die Bewohner für ehrenamtliches Engagement zu motivieren.

Engagement – Förderpreis

Stifter:Dr. Jürgen Rembold Stiftung
Gewinner: Marialinden / Bürgerkomitee Marialinden
Begründung:erleihung an das Kreissiegerdorf für Zukunftsprojekte
Preisgeld: 1.500 €

Ein ausgesprochenes Ziel des Bürgerkomitees ist es, die Eigeninitiative im Ort zu initiieren, diese zu bündeln und die Bewohner für ehrenamtliches Engagement zu motivieren.

Folgende Zukunftsprojekte des Bürgerkomitees werden dem Stifter vorgeschlagen:

Wildblumenwiese

Mit dem Anlegen einer Wildblumenwiese beabsichtigt Marialinden Oasen für die Umwelt zu schaffen und die Artenvielfalt fördern. Es sollen Bienenvölker angesiedelt; Insektenhotels gebaut, Informationsstationen errichtet und Besuche von Kindergarten ermöglicht werden. Eine große brachliegende Grundstücksfläche steht zur Verfügung. Für das Vorhaben soll geeignetes Saatgut gekauft werden.

Bouleplatz

Mit dem angestrebten Bau eines Bouleplatzes für Jung und Alt am Kirchplatz verfolgt Marialinden weiter das Konzept, Begegnungsmöglichkeiten aller Art im Dorf zu schaffen. Für die Fläche von 15 x 4 m entstehen laut Kostenvoranschlag 1.000 € Baukosten.

Mitfahrerbänke

Mit der Anschaffung und Aufstellung von zwei Mitfahrerbänken soll der Austausch zwischen den Orten Marialinden und Federath verstärkt und die Mobilität für ältere Menschen gewährleistet werden.

Bushaltestelle – Unterstand

Mit dem Bau eines zweiten Bushäuschens möchte das Bürgerkomitee den Menschen im Ort einen weiteren trockenen Unterstand anbieten.

Spielplatz

Bisher existiert nur ein Spielplatz im Dorf. Das Bürgerkomitee möchte den TUS Marialinden bei der Anlegung eines neuen Spielplatzes an der Sportanlage unterstützen. Dieser Spielplatz soll als Angebot für alle Kinder aus dem Ort zugänglich sein, zusätzlich ist eine Grillstation für Wanderer geplant. Eine finanzielle Unterstützung der Projekte durch den gut dotierten Stifterpreis bedeutet für das Kreissiegerdorf eine zusätzliche Wertschätzung und Motivation für ehrenamtliches Engagement.

Nachfolgend noch ein paar Fotos von der Bereisung (Quelle: Rheinisch-Bergischer Kreis.).
Unter: https://www.rbk-direkt.de/news/14919/unser-dorf-hat-zukunft-ein-gewinner-und-sieben-sieger ist der gesamte Artikel mit allen Gewinnerdörfern zu lesen.

Das Bürgerkomitee freut sich riesig über diese Auszeichnungen und bedankt sich bei allen Mitwirkenden, dem Rheinisch Bergischen Kreis und allen die jeden Tag etwas für Ihre Dorfgemeinschaften tun.